9/2018: Kirgistan

8/18: Russland, Kasachstan, Kirgistan

 
 

05.09.2018

KASACHSTAN und KIRGISTAN

September 2018

Die Zeit verrinnt und mein augenblickliches Mißverhältnis zur Zeit zeigt sich wohl in der Tatsache, dass mir meine Uhr gestohlen worden ist. Ich könnte über diesen misslichen Umstand einen Roman schreiben, dies aber erst zu gegebener Zeit.

Ich bin nun also, nachdem ich Kasachstan im Eilzugstempo durchörtert hatte, was wiederum bei der ausgeprägten "Flachheit" kein Wunder ist, in Kirgistan angekommen. Alles verlief relativ reibungslos und unspektakulär, auch die Grenzquerungen verliefen ohne erwähnenswerte Durststrecken. Der Wüstenfuchs arbeitet ebenso brav und spult seine Kilometer runter. Mittlerweile bin ich nun schon 10 Tage in Kirgistan, die erste Woche verbrachte ich gemeinsam mit Nici und wir umrundeten das Meer der Kirgisen, den See Issyk Kul, von Bischkek aus wieder nach Bischkek. Ein Süßwassersee der besonderen Art auf 1600m, 6x so groß wie der Bodensee in der fläche und 11 x im Volumen,über 690 Meter tief und mit 20-21 Grad geschätzt durchaus badetauglich und vor allem sauber. Die Umrundung schlug doch dann mit 1004 Kilometer zu Buche, was wiederum für die kurze Woche gemeinsam beachtlich erscheint, zumal wir beide auch jeweils einen Tag der Übelkeit zum Opfer fielen.

Also jedenfalls bin ich  Kirgistan und jeden Tag passiert so derartig viel Ungeplantes, dass es zugegebenermaßen zeitweise zum Haareraufen ist. Und dann kam unnötigerweise auch der Diebstahl am Flughafen in die Quere, der mir Uhr und Fotoutensilien auf hinterlistige Art kostete. Eine Anzeige bei der Polizei zu machen erschien ein Ding der Unmöglichkeit - übrigens den Google Übersetzer kannst auch in der Pfeife rauchen!! - , deshalb liegt dahingehend leider im Verzicht die Größe und ich hoffe, dass die versicherung doch nachsicht zeigt ("schauma mal").

Viel Tolles und Schönes hat sich natürlich insgesamt mehrheitlich ereignet. Es sind aber noch eher im Augenblick die vielen kleinen Begebenheiten und so kommt bei mir nun langsam, zwar sehr spät erst,  das richtige Abenteuergefühl auf, aber wahrscheinlich ist die Suche nach dem "Abenteuer" bereits das Abenteuer, wenn man die vielen Umständlichkeiten und Unannehmlichkeiten betrachtet - das gehört wahrscheinlich auch zur Bewusstseinsbildung dazu.

Kirgistan ist jedenfalls eine Reise wert und nun, nachdem ich den Salzburger Michi P. hier in Bischkek wie geplant getroffen hatte, werden wir Richtung Pamir Highway gemeinsam aufbrechen, vorerst noch ein wenig in Kirgistan bleiben und dann nach Tadschikistan übersetzen und einmal, so der Plan, eine Zeit gemeinsam, jeder in seinem Fahrzeug, reisen. Die Visagschicht, eine ganz eigene, ist auch noch nicht ausgestanden. Zu allem Überfluß, sind bei Michi Daten durch die Agentur falsch beantragt worden, was zusätzliche Spannung in jder Hinischt und eigentlich unnötig, mit sich bringt. Man möge nun keinen allzu negativen Eindruck vermittelt bekommen, aber es lauft durchaus noch nicht alles gschmiert.

Fahd wird mir jedenfalls nicht.
LG aus Bischkek, Friedl

15.08.2018

Привет, Меня зовут Фидель Свабода (RUSSLAND II)

August  2018

Jetzt bin ich in der 4 Woche unterwegs. Beinahe  3 davon in Russland. Großes Land, und die Städte teilweise sehenswert. Speziell die Kirchen mit  Ihren Zwiebeltürmen haben schon was. Auch deren Innenatmosphäre ist meist eine ganz besondere, so nicht der Massentourist diese stört. Denn wie man weiß, der Tourist ist vielfach wie eine Heuschreckenplage, rücksichtlos, respektlos und "social media"- geschädigt. also was die Städte betrifft ist es also recht schön, vor allem St. Petersburg, Moskau, V.Novgorod mit der ältesten Basilika (St. Sophia) in Russland überhaupt. Trotzdem ein großes Manko verspüre ich noch, denn so stellt sich der Abenteuerreisemodus noch kaum ein. Ich bewege mich durchwegs noch durch die Europäische Westwelt. Erste wechselnde Anzeichen waren in Kazan zu sehen, wo die ersten Minarette auftauchten und regional zumindest der Islam beginnt, doch ich merke, alles eifert dem Westen nach, Europa halt, zumindest in Ufa  noch geografisch.

Die Hauptstraßen sind großteils tipptopp ausgebaut, abseits wirds schnell holprig und ackermäßig. Bliebe derzeit mehr Zeit, wäre ein Abstecher in entlegene Gebiete sicherlich interessant. Der Zeitmangel ist allerdings, man glaubt es kaum, auch für den Reisenden ein Problem. Nicht zuletzt durch die in den Ländern später nach Kirgistan notwenidgen Visa machen einen relativ straffen Zeitplan schon jetzt notwendig, deren vorauseilenden Folgewirkungen grad jetzt zu spüren sind. So düse ich wahrlich nicht sehr zeitverschwendend  durch die russischen Lande. Bereits fast 5000 km. Die Strecken zwischen den Städten sind leider ziemlich fahd, tw. schnurgerade, abwechslungsloses Flachland, mühsam, weil kaum energiespendend. Zudem kommt auch noch, dass das wirklich alte Gewachsene, Ürsprüngliche, Unbekannte zu fehlen scheint. Das Mysthische der unbekannten Kulturen zeigt sich (mir) nicht. Ich merke zunehmend, dass ich genau das brauche. Und sonst fehlen einfach auch die "Wow-Erlebnisse". So bin ich etwas ausgelaugt und freue mich in absehbarer Zeit, nämlich in 10 Tagen in den bergigen Regionen Kirgisiens anzukommen.

Natürlich gibt es einige nette Ereignisse und Begegnungen, aber die führten hier zu weit, erzählt zu werden. Hauptprotagonist ist allerdings sicherlich der Wüstenfuchs, der mittlerweile sicherlich bereits 1000 Mal fotografiert worden ist, und ich glaube nicht, dass ich übertreibe. Wissend, dass es nicht um mich geht, wenn die Leute wegen des Pinzgauers herkommen, fragen, Selfies machen usw., ist es immer recht aufbauend durch die Städte zu fahren, weil die Leut einfach schauen und ihre Begeisterung zeigen. Das freut mich auch sehr natürlich. Sogar bei den Polizeikontrollen, die vorwiegend aufgrund der Auffälligkeit des Wüstzenfuchses passieren, derzeit 4 Mal, scheint der Russische Beamte begeistert zu sein, zumal ich vor dem Pass noch den kleinen Folder in die Hand drücke. Der letzte Kontrolleur erkannte sofort und folgerichtig, dass es sich um ein "Dakar"- Fahrzeug handle und somit war das Vorzeigen des Passes bzw. der Fahrzeugpapiere obsolet.

So, vorerst lasse ich es einmal mit dem Bericht. Vieles hat sich wahrlich noch nicht ereignet. Zu erwähnen bleibt vielleicht noch meine hauptsächliche Kommunikationsschiene, die echt super funktioniert. Ich schreibe täglich unzählige SMS über den GARMIN Inreach Explorer+, wo ich über Satellit überall meine Nachrichten absetzen und empfangen kann. Dadurch glaube ich manchmal, dass ich gar nicht weg bin. Alles lauft über DIESEN LINK, und ich freue mich sehr, wenn mich auf diese Weise neue Follower erreichen.

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01.08.2018

Привет, Россия (RUSSLAND I)

Juli / August 2018

 

"REISEWOCHE #001 ist um"

Mit dem Samstag 21.7.2017 habe ich meine Reise in Salzburg begonnen. Bis dorthin lief es alles andere als optimal, weil die Zeit leider für Organisatorisches, und überhaupt eigentlich für alles viel zu knapp wurde. Hätte ich aber noch ein Monat mehr Zeit, hätte das wahrscheinlich auch nicht viel geändert. Zu meiner Entschuldigung muss ich allerdings erwähnen, dass es einige Unternehmen gibt, mit denen eine gewisse Geschäftsbeziehung bestanden hat bzw. aufgebaut werden sollte, aber die schlechthin auf voller Linie versagt hatten. Dies allerdings zu meinen Ungunsten in der Form, als dass ich ständig hingehalten, vertröstet und teilweise unfachmännisch "bequatscht" worden bin. Anders kann man es leider nicht sagen.Wenn ich ehrlich bin, würde ich hier gerne eine Liste dieser "Unfirmen" aufzeigen, allerdings müßte ich dann über meinen Schatten springen, auch wenn ich mich über diese Unternehmen maßlos geärgert hatte, weil dadurch sogar finanzieller Schaden entstanden ist. Das Wesentliche dieser unzuverlässigen, kommunikationsinkompetenten Leute, ist, dass sie sich nicht bewusst werden, wieviel Zeit sie anderen Menschen mit ihrem Tun stehlen - "egoistische Oberflächlichkeit", wäre eine geeignete Beschreibung - aber genug des Ärgers.

Ich bin nun in St. Petersburg, einer echten städtischen Perle, angelangt.

Rückblick:
Der Start, der eben am 21.7.2018 in Salzburg erfolgte, erfolgte naturgemäß allseits sehr tränenreich, wobei dies glücklicherweise auch ein gute Zeichen ist. Leider konnte ich mich von vielen nicht persönlich verabschieden. Es ging sich einfach nicht aus und das Reden, sich sicherlich noch einmal zutreffen, bevor es losgeht, ließ sich vielfachst einfach nicht in die Realität umsetzen. Entschuldigung dafür, aber ich glaube nachvollziehbar.


Der erste Fixpunkt war einmal die Gegend von Bamberg, wo ein Interview für eine Serie von Interviews über Reisende und deren Freiheitsphilosophie stattgefunden hat. Der treffenden Titel dieser Dokuserie lautet "AT THE END WE ARE DEAD". ... wie wahr ... wie wahr ... nütze die Zeit!! Ein Hinweis, wann dies zu sehen sein wird, erfolgt zu gegebenem Zeitpunkt.

Nach dieser Zwischenstation ging es über Polen, Litauen und Lettland nach Russland. Eine gute, aber recht unspektakuläre Fahrt über ca. 2100 weitere Kilometer. Die genaue Route kann HIER nachverfolgt werden bzw. auch aktuell laufend verfolgt werden.
Die Übernachtungsstellplätze wurden stets im Feld bezogen, Gegend gibt es dazu genug.
Die Grenze nach Russland war auch kein großartiges Problem, lediglich die Zeit spielte eine Rolle, weil dort so gar nichts weiterging. Blöderweise haben die mich die dort beim Schichtwechsel auch noch übersehen und somit warten lassen. Geduld war angesagt, und letztlich stellte der vollbepackte Wüstenfuchs ebenso kein Hindernis beim Zoll dar. Nach 5 Stunden war ich dann aus der EU raus und in Russland drinn.
Sprache und Schrift, derer ich nicht, also gar nicht, mächtig bin, sollten letztlich auch nicht wirklich eine Schwierigkeit darstellen. Erlaubt ist alles was hilft.

Auffallend angenehm und erwähnenswert ist unter anderem auch der niedrige Dieselpreis von knapp 0,6€.
Am 28.7.2018 sind wir dann also in St. Petersburg angelangt, nachdem ich noch meine Freundin vom Flughafen südlich von St.Petersburg abgeholt hatte. Feine Tage zu Zweit in einer super schönen und interessanten Stadt, bei außergewöhnlich heißem und wolkenlosem Sommerwetter.
Um St. Petersburg zu besichtigen reichen die wenigen Tage natürlich nicht aus. Unzählige Attraktivitäten einerseits, andererseits

ein besonderes Stadtgefühl, was Lage, Sauberkeit, Sicherheit und Lebenseigenheit der hier lebenden Russen betrifft, werden einen weiteren Besuch irgendwann jedenfalls notwendig machen. Die Erkundung erfolgte per Bus und Boot, der größte Teil allerdings zu Fuß. Die "lässige" Stadt St. Petersburg gehört mit Sicherheit nun zu meinen Topstädten.

Das allgemeine Wohlbefinden liegt zwar im oberen Drittel, der Abenteuerreisemodus ist allerdings noch nicht voll aktiviert. Es ließ sich bislang noch kein richtiger Reiserhythmus einstellen, zu viel ist noch ungeordnet sowohl in meinem Inneren, als auch im Wüstenfuchs. Aber das wird in den nächsten Tagen und Wochen schon noch kommen. Der Wüstenfuchs arbeitet auch sehr brav, sowohl auf den Autobahnen als auch auf ersten kleinen Wegen abseits der Normalstraße im Feldwegcharakter.
Wie geht es nun weiter?
Zuerst einmal von St. Petersburg aus grob in Richtung Moskau zum Roten Platz und dann ...?, keine Ahnung, was kommt, nur die Richtung ist fixiert.