10.04.2020

Russland - Blick zurück

 

... kurzum einmal schnell zurückgeschaut ...


Das Thema Sibirien im Winter scheint einmal erledigt zu sein.
Nach mühevollen Versuchen des Heimkommens ist es nun doch glücklicherweise mittels
eines vom Außenministerium organisierten Fluges gelungen, nach Österreich zu kommen.
Somit beginnt mit der Rückkunft auch ein vorläufiger Rückblick auf diesen Reiseabschnitt.
Je nach dem, wie sich die Weltlage hinsichtlich der Coronakrise entwickelt, bleibt abzuwarten , wie es dann von Magadan aus, wo derzeit der Wüstenfuchs geparkt ist, wieder weitergehen könnte und hoffentlich wird. Es gibt mehr Optionen, als man glauben könnte, von "wie geplant" bis "komplett neu planen" ist alles denkbar. Ganz entscheidend wird natürlich sein, wie es sich in Canada, USA  und Mexiko hinsichtlich der Gesamtsituation entwickeln wird. Denn durch diese Länder sollte es nach meinem Routenvorstellungen einmal gehen. Zudem kommt natürlich auch die jahreszeitliche Situation, denn ehrlich gesagt, möchte ich derzeit einen weiteren Reisewinter vermeiden, die Erfahrungen mit der Kälte im Sibirischen Winter sind vorläufig einmal ausreichend.

Wie war nun aus heutiger Sicht dieses Zeit in Sibirien?
Kurzum einmal gesagt, es war wieder einmal anders. Und zwar anders als erwartet und vorgestellt. Einige Dinge habe ich gar nicht bedacht, andere dafür zu sehr. Allerdings muss ich dazusagen, dass die Kälte, wie sie hier eine vordergründige Rolle spielte sehr schnell die Situation komplett drehen kann, demzufolge lag die Konzentration mehr als sonst auf mögliche Problembereiche, die speziell in der Kälte schnell zum richtigen Problem erwachsen können.

Gesamt betrachtet haben sich viele Bedenken nicht bewahrheitet, gleichzeitig sind viele Erwartungen auch nicht erfüllt worden, weil bestimmte Parameter einfach nicht gepasst, die Zeit nicht gestimmt, die Normalbedingungen wieder einmal nicht die üblichen waren, und das notwendige Glück des Augenblickes oft nicht auf meiner Seite war. Trotzdem ist an dieser Stelle besonders wichtig zu erwähnen, dass die Erfahrungen dieses Reiseabschnittes jedenfalls unentbehrliche sind und im Gesamtbild der Reise einen bedeutenden Stellenwert einnehmen.
Insgesamt kann ich sagen, dass die Intensität und Ausprägung der erwartenden Höhepunkte nicht ganz so hoch waren, wie erhofft und somit die Abenteuerkurve gefühlt eher falch war. Speziell aufgrund der immens langen relative einheitlichen Wegstrecke ohne Außergewöhnlichkeiten verstärkt sich dieser Eindruck naturgemäß. Allerdings, etwas näher gerückt, kann ich über eine Fülle von Erlebnissen, Emotionen, Begegnungen und Erfahrungen erzählen, die mir persönlich sehr viel gebracht haben und letztlich für den Zuhörerer durchaus interessante Impulse sein können.
Hervorzuheben ist sicherlich der Besuch des Baikalsees, die Region um Yakutzk und von dort die Strecke nach Magadan.

Der Winter hat, was das Reisen betrifft, natürlich seine Eigenheiten, speziell die in Sibierien normalerweise zu dieser Jahreszeit durchaus noch tieferen Temperaturen ihre Besonderheit, nicht unbedingt im Sinne einer Herausforderung doch vielmehr im Sinn einer ungewohnter, den Rhythmus verändernden Komponente. So kostetet mich das Reisen zu dieser Zeit unvergleichbar viel mehr Energie,als zur warmen Jahreszeit. Und irgendwie hatte ich zudem  das Gefühl der Enge. Nicht nur aufgrund der engen Platzverhältnisse im Pinzgauer, doch mehr aufgrund der äußerst eingeschränkten Möglichkeiten ins Land, weg vom Hauptverkehrsweg zu kommen. Die winterlichen Verhältnisse und die Kälte ließen einfach ein Abweichen nicht zu. Es bleibt nun die Frage offen, inwiefern im Sommer dann Mosquitos und Gatsch nicht ebenso den Raum verschlossen halten. Das Verweilen in der Natur, sprich mehrere Tage an einem Übernachtungsplatz zu bleiben, war nur sehr eingeschränkt interessant, da sich entlang der Hauptstrecke lediglich die LKW-Parkplätze angeboten haben, die aufgrund des Notdurft- und Abfallambientes nicht unbedingt besonders prickelnd für einen längeren Aufenthalt waren. Deshalb blieb ich auch hauptsächlich in Bewegung und musste diesbezüglich meine Vorstellungen ebenso begraben.

Aber, wenn Du durch Russland  und speziell nun durch Sibirien fahrst begleitet Dich immer ein Gefühl der Mystik, die seit je her im Kopf unter diesem Länderbegriff verankert ist. Unbekanntheit, Einsamkeit, Sovietunion, Stalin, Straflager, Kälte. Genug zum Erzählen.
LG, Friedl

 

 

01.04.2020

April, April in Magadan

 

"... ich war nur mal kurz weg ...".

 

Nach Absprache mit der Österreichischen Botschaft in Moskau habe ich beschlossen, doch den bestehenden Flug von Magadan nach Moskau in Anspruch zu nehmen und den Versuch zu wagen, einen der Flüge, die noch von Moskau weggehen zu erwischen. Obwohl mein Moskau Paris München - Flug bestätigt war wusste ich, dass es unsicher sein würde. Laut verschiedener Auskünfte sollte dann am 1. April ein Anschlusßflug noch möglich sein. Falsch gedacht. Über Nacht wurde die Sperre für internationale Flüge von Moskau aus nochmals verschärft und nun bei meiner Ankunft in Moskau ging gar nichts mehr. Viele Optionen gab es nun nicht mehr, die beste war noch, schnell noch ein Ticket zu kaufen und wieder nach Magadan zu fliegen.  Bei Monopoly hätte es nun geheißen: "Gehen Sie zurück zum Start und ziehen sie nicht 40.000 € ein!"

Gesagt getan!

Innerhalb von 21 Stunden mit insgesamt 16 Stunden Zeitsprung, 8 hin und 8h zurück bin ich von Magadan nach  Moskau und wieder nach  Magadan, schnell mal 13000 km geflogen. So kann man den Jetleg auch überlisten. jUnd jetzt bin ich wieder hier und harre der Dinge, eventuell ergibt sich ja doch noch ein österreichischer Rückholer.

Mittlerweile wurde über mein Hängenbleiben in Magadan in Radio Salzburg, Österreich aktuell und Salzburg Heute berichtet. Noch ein paar so sinnlose Sonderfluggschichten und ich bin in der ZIB.

Gruß, Friedl

 

 

 

29.03.2020

Wochenbericht Magadan ...

 

"... die Vielfalt der Optionen".

 

Die letzte Woche verlief irgendwie.Ich beobachte die verschärfte Situation weltweit aus der Ferne. Magadan wirkt nach wie vor ruhig, vom Corona Virus offensichtlich nicht besonders berührt, Ruhe und Gelassenheit, keinerlei Nervositätsanzeichen bei den Leuten. Die ursprünglichen Heimflüge sind gestrichen worden. Neue Flügehabe ich zwar organisiert, allerdings hat Russland den LR für internatiomnale Flüge geschlossen, so komme ich zwar noch nach Moskau, aber das war es dann auch schon. Ich bin derzeit mit der Österreicheischen Botschaft in Moskau in Kontakt, die mich, so ein Flug organisierbar wäre, informiert und mich über die Situation am Laufenden hält. Es bestünde noch die Möglichkeit den ersten Teil meines Fluges, von Magadan nach Moskau am 31. wahr zu nehmen, dies allerdings nur, wenn sich doch tatsächlich noch ein Heimflug in den nächsten Tagen von Moskau nach Österreich durch die Botschaft organisieren hätte lassen. Anderenfalls fliege ich nicht auf gut Glück dorthin, denn dann sitz ich tatsächlich zwischen zwei Stühlen, sollt ich dann dort hängen bleiben.  So bereite ich mich derzeit auf dreierlei Szenarien vor.

Erstens, im Falle einer Heimflugoption entsprechend gerüstet zu sein und quasi gepackt zu haben. Dies erfordert allerdings auch die Organisation einer Entsprechenden Behausung für den Wüstenfuchs, also ihn sicher und gut irgendwo einstellen zu können. Dies ist bereits organisiert und sofort umsetzbar. Fahrt zum 50 km entfernten Magadaner Fluhafen und Flug nach Moskau wären dann die nächsten Schritte.

Szenario 2 ist, in Warteposition hier in Magadan mit Basislager in einer Unterkunft zu verweilen, bis sich neue Pläe ergeben. Dazu ist eine entsprechende Unterkunft (bereits gecheckt!), sowie neben der normalen Versorgung auch die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung, sprich des Visums, zu organisieren. Letzteres muss beim Migrationsamt beantragt werden. Die russische Regierung hat beschlossen laufende Visa um 90 Tage ohne Begründung zu verlängern, man müsse eben hierfür nur einen Antrag einbringen. Neben einer gewissen sprachlichen Challenge, sollte dies aber doch wiederum kein großes Problem darstellen und wird diese Woche erledigt.

Und schließlich Szenario 3: Das System kommt auch hier ins Wanken, Sondermaßnahmen wie zuhause werden getroffen und ein Aufenthalt birgt gewisse gesundheitliche Gefahren. In diesem Fall könnte der Pinzgauer wieder voll zum Einsatz kommen, und wir gehen zwischenzeitlich mit unbestimmtem Ziel auf Reisen, sollte Szenario 1 100% in absehbarer Zeit nicht in Betracht kommen. Die Maßnahmen dafür wären im Wesentlichen die Maximalbetankung mit Diesel, gesamt rund 200l, sowie die Aufstockung der Vorräte. Beides wird bereits jetzt vorangetrieben, natürlich ohne Hektik, da auch in der Bevölkerung noch keinerlei Hamsterkäufe getätigt werden. Die Reisezieloptionen müssen aber dann überdacht werden, auch gibt es mehrere interessante Möglichkeiten. Das bleibt einmal abzuwarten.

Soweit einmal die derzeitige Lage. (Stand 29.3.2020)

Grüße, Friedl

 

 

 

 

22.03.2020

Magadan erreicht ...

 

... und die Welt hat sich verändert.

 

Nach rund 6800km seit Irkutsk habe ich nun Magadan erreicht, und den ersten Übernachtungsplatz als Zwischenstation direkt am Parkplatz des Wahrzeichens von Magadan ("Mask of Sorrow") gewählt, bevor ich mein Basislager in irgendeiner Unterkunft aufschlage. Endlich funktionierte auch wieder der Informationsfluß, der doch aufgrund der mangelnden Internetzugänglichkeit der letzten 14 Tage etwas versiegt war. Aufgrund der Situation hinisichtlich des Coronavirus hat sich nun natürlich alles verändert. Pläne müssen neu geschmiedet werden um dann gleich wieder verändert werden zu müssen. Alles, besonders in Europa, ist in einer Ausnahmesituation. Meine Pläne Anfang April per Flieger heimzukommen scheinen ebenso geändert werden zu müssen. Doch die Informationen sind nicht eindeutig klar, überall sind die Menschen überfordert, der digitale Informationsfluss nimmt analoges Verhalten an. Auffällig ist, dass automatische  Nachrichten überhand nehmen und nicht förderlich zur Abklärung der Situation sind. Systemgrenzen sind vielerorts bereits erreicht. Derzeit weiß ich leider auch nicht wie die Reisezukunft aussieht. Schaumamal.

Leider muss ich "schmerzlich" feststellen und vorallem akzeptieren, dass ich, mich etwas außerhalb des Tellerarndes bewegend, nun auch im System des Mainstreams keine Berücksichtigung finden kann. Das System ist eben für die 98,9% Masse geschaffen, und ich bzw. meine Art zu leben, passen somit in dieses System nicht so richtig hinein. Aus der Perspektive fern ab des heimatlichen Geschehens beobachte ich Einiges, wo ich mir nur mehr an den Kopf greife. Natürlich, aus der Ferne redet man sich leicht, doch bei nüchterner Betrachtung der Lage erkennt man sehr leicht, dass die Gesellschaft nicht für Notsituationen geeignet, geschweige denn gerüstet ist und viele kleine System im System auch nicht mehr funktionieren. Der Staat wahrt gerade noch den Schein, alles im Griff zu haben, doch wenn sich ein paar Parameter zusätzlich verändern sollten, hätten wir tatsächlich ein Problem, und das stemmt dann der Staat alleine nicht mehr. Das jetzt ist nur ein Test, ich bin auf die Auswertung gespannt. Als Außenstehender siehst man es tatsächlich leichter, in welcher Scheinwelt wir leben. Durch ständige Manipulation des Geistes und seiner Wahrnehmung wird der Mensch zunehmend degeneriert im Denken und ebenso  hinsichtlich "überlebensnotwendigen" Fähigkeiten und folglich schaut er dann in Notsituationen dann "völlig überrascht und relativ blöd drein". Es bleibt zu hoffen, dass möglichst viele gsund bleiben und nicht noch Zusätzliches die Krise verschärft.

Gruß, Friedl

 

 

Von Irkutsk nach Magadan

 

Bericht folgt!!

 

 

 

15.02.2020

Baikalsee besucht

 

Der Baikalsee ist natürlich eine Geschichte für sich, und für mich der erste Höhepunkt durch den Sibirischen Winter. Nach den mühsamen Vorbereitungen in Irkutsk ging es endlich los zum größten Süßwasserreservoir der Erde. Berühmt für sein klares Eis und die Möglichkeit über selbiges den See zu befahren und eventuell zu überqueren waren doch einige Erwartungen meinerseits in diesen Abschnitt der Reise gesetzt worden. Doch leider, wie so oft kam es dann doch wieder etwas anders. Der ungewöhnlich sanfte Winter bisher sowie fehlende Winde ließen den See wesentlich später zufrieren und letzttlich noch dazu mit einer Schneedecke, was naturgemäß der Transparenz einen Vorhang vorzog. Nichtsdestotrotz war es faszinierend. Nach anfänglichen Schwierigkeiten über den See auf die Insel Olöchon zu gelangen, wagte (im Nachhinein ist dieses Wort eher lachhaft) ich doch die offiziell noch nicht geöffnete Eisstraße, bzw. die verschiedensten Eisrouten zu befahren.Diese Wege boten auch wiederum die Gelegenheit doch die Transparenz und Mächtigkeit des Eises in Augenschein zu nehmen, bzw. sich ion dessen Bann ziehen zu lassen.

Der Insel Olchon, wo ich im Ort Kuzir für 3 Nächte ein Zimmer bezog, um doch in der Comfortzone zu bleiben, und von dort aus 2 Touren mit dem Wüstenfuchs an Land absolvierte, folgte dann am Rückweg, nun allerdings alles am Eis, der Besuch der Insel Ogoi - ein heiliger Fleck mit Stupa am höchsten Punkt, der zwar auch den Tourist anzieht, allerdings ohne jegliche Infrastruktur diesen des Nächtens wieder verschwinden lässt und somit ich, bzw. der Pinz und ich die einzigen Nächtigungsgäste mit einen geeignetem Platz am Baikaleis waren.

Die Nächte im Wüstenfuchs sind relativ angenehm, so ich den Einheizintervall nicht zu weit werden lassenbzw. die Dieselheizung spannungsbedingt nicht streikt. Im Übrigen gibt es unzählige Möglichkeiten, wo es in der Kälte zu Problemen kommen kann. Und auch bei Minus 20 wirds dann schnell frisch in der Hütte, wennst nicht mehr Heizen kannst. Dahingehend hier der Rat, immer für genug Optionen für geeignetes Improvisieren  zu schaffen, dann geht das schon.

Nach einem Besuch in Listvijanka, und frühlingshaften temperaturen bis 0 Grad habe ich mittlerweile ich den Baikalsee im Südwesten umrundet, beinahe 250 km am Ufer entlang zurückgelegt und noch einen letzten Übernachtungsstopp am Rand des Ortes Posolsk mit ausgesprochen schönem Kloster, eingelegt, da aber des Nächtens wieder kälter als minus 20.

Und nun in Ulan Ude gelandet geht es demnächst weiter Richtung Osten.Neuland quasi. Nach Chita, und über Never dann gegen Norden nach Yakutsk, stehen am Programm. Und eines ist fix: es wirddort dann  "frischer"!!

Gruß, Friedl

 

 

04.02.2020

Auf und ab, Frust und Kälte

 

... unerwartete Tiefpunkte.

Also die Tiefpunkte beziehen sich nun weniger auf die Temperaturen, denn da wusste ich ja bereits was da so kommen wird. Doch ganz ehrlich, was ich in der Theorie nicht so ganz bedachte ist, dass im Falle eines seelischen Tieffluges doch die Kälte und die kurzen Tage nicht unbedingt hilfreich sind. Die Tage sind zwar von der Tageslichtlänge her ziemlich gleich wie bei uns derzeit, allerdings wird es erst gegen 9 Uhr hell und die 7 Stunden Zeitunterschied haben mich in Anbetracht der zahlreichen Punkte, die auf meiner Irkutsk-ToDo-Liste standen, nicht unbedingt unterstützt. Alles in allem wird der Tag ziemlich kurz. 3 geplante Tage in einer Werkstatt wurden zu 7, das "schnell mal dies oder jenes machen" wurde umsetzungsmühsamer als eben gedacht. Wie man so schon zu sagen pflegt, hat Friedl teilweise die Rechnungen ohne den Wirten gemacht, und der Wirt ist in diesem Fall der Energiehaushalt.

Naja, die Werkstatttätigkeiten sind jedenfalls erldeigt. Öle gewechselt, die Kühlerflüssigkeit auf Minus 65 erhöht, die Batterien erneuert, und der Wüstenfuchs letztlich startklar gemacht. Und 10 Tage nach meiner Ankunft in Irkutsk, die Zeit ist im Gegensatz zu allem anderen hier leider nicht zu Eis erstarrt, sondern im Gegenteil, hat sich verflüchtigt, dass ich gar nicht so schnell schauen hab können.

Einige witzige Begegnungen waren Gott sei Dank bereits auch schon dabei, was zur Stimmungsverbesserung meinerseits beigetragen hat, sowie die positive Hoffnung genährt auf Besonderheiten bei meiner Wintersibirientour zu stoßen und diese weiterhin am Leben ließ. Doch bis gestern 3.2. war alles andere als erhebend. Die Kälte ist zwar gar nicht so schlimm wie eventuell vorab angenommen, doch ist ein Arbeiten am Fahrzeug draußen nicht unbedingt von langer Dauer gekrönt. Es gibt aufgrund der Kälte einfach nichts, was nicht viel schlechter zu handhaben ist als bei warmen Graden. Nein, stimmt nicht ganz. Mein Kühlschrank leistet super Dienste. Mit ihm schaffe ich es, dass meine Milch bei Minus 24 Grad im Wüstenfuchs trotzdem nicht friert. Aber damit wäre es das auch schon.

Woher kommt nun der Frust eigentlich, wird man sich fragen. Das kann ich nur aus meinem tieferen Innrern beantworten. Es ist ein mulmiges Gefühl im Bauch, weil einfach zu viele Dinge da sind, die einerseits nicht so funktionieren wie ich es gerne hätte, und das Zweite ist das Faktum, dass ich nicht weiß, was noch alles nicht funktionieren wied, wobei ich nur weiß, dass irgendetwas wieder nicht funktionieren wird. Und bei der Kälte und der angesteuerten Gegend hat alles gleich viel weitreichendere Folgen. Und genau diese Sorgen plagen mich. Gut, dass ich mir bei meinem eigenen Vortrag gut zugehört hatte. Da hatte nämlich der Friedl gesagt, es gäbe für alles eine Lösung. Und da muss ich ihm echt recht geben: alles ist lösbar, geh nur einen Schritt weiter weg oder näher hin zum Problem, und du wirst es dann schon mehr oder weniger plötzlich bemerken, dass no was geht.

Wir schreiben heute bereits Tag 13 und morgen Mittwoch werde ich mich Richtung Baikalsee auf den Weg machen. Der Reisemodus ist mittlerweile bereits spürbar, der Wüstenfuchs aufgepackelt und startbereit, wäre da nicht immer am Morgen die Chellange des Startens. Immer mit einem Stoßgebet an die Starterbatterie- und Motorgötter verbunden, hat es bislang auch bei Minus 31 Grad funktioniert. manchmal a bisserl zaach, aber ins Rollen ist er bislang immer gekommen. In diesem Sinne: Auf zum Beikalsee.

Gruß, Friedl

 

 

25.01.2020

Добрый день россия ... Guten Tag Russland

 

Russland die Dritte!! (Erster Kurzbericht)

... zum 3. Mal bin ich auf dieser Reise nun in Russland angekommen und am 23.Jänner in Irkutsk gelandet. Die ersten Tage waren, wie auch schon immer wieder in der Vergangenheit erfahren, von der Phase der Neuorientierung geprägt, obewohl diesmal eine Helfer bereits vorort ist, den ich schon im Sommer 2019 kennenlernen durfte und der mir damals bei der Suche nach einer Garage ausgezeichnet zur Seite stand. Äußerst hilfsbereit und vertrauenswürdig ist Alex nun auch jetzt wieder in allen Belangen zur Stelle.

Gleich am zweiten Tag wurden einige Besorgungen für den Wüstenfuchs erledigt. Neue Batterien, diverse Öle, sowie eine warme Werksträtte waren die vorrangigen Punkte, die es zu organisieren gab. Strategisch vorausschauend habe ich mich gleich in der Nähe von Alex einquartiert, um die Wege zu verkürzen. In einer 600.000 Einwohnerstadt gar nicht so einfach. Sehr geholfen hat mir dabei natürlich mein Aufenthalt hier im Juni letzten Jahres.

Der Wüstenfuchs, welch Freude, ihn gesund wieder zu sehen, hat sich mit meinem Batteriepack gut starten lassen, die eigentlichen Batterien waren erwartungsgemäß komplett auf Null. Die ersten 3 Kilometer zur warmen Werkstatt sind auch bereits ohne Probleme absolviert worden. Ein super Gefühl wieder im Pinz zu sitzen.

Der beträchtlliche Zeitunterschied zur Heimat von 7 Stunden ist noch deutlich sprürbar aber nur mehr eine Frage von ein paar Tagen, dann sollte der Tag auch wieder normal um 7 Uhr in der Früh beginnen und nicht erst zu Mittag.

Weitere Berichte folgen.

Добрый день россия, Friedl